Ottawa Ankle Rules Kurzanleitung für Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten

Ottawa Ankle Rules Kurzanleitung für Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten

Die Ottawa-Ankle-Regeln helfen, unnötige Röntgenaufnahmen von Sprunggelenk und Fuss nach einem frischen Trauma zu vermeiden und gleichzeitig klinisch relevante Frakturen zuverlässig auszuschliessen – also Brüche oder knöcherne Ausrisse grösser als 3 mm.

Für wen geeignet

  • Patientinnen und Patienten ab 2 Jahren

  • Akute Schmerzen oder Druckschmerz am Sprunggelenk oder Mittelfuß nach Trauma (Verletzung innerhalb der letzten 10 Tage)

Vorsicht, wenn die Untersuchung unzuverlässig ist (z. B. Alkohol-/Drogenintoxikation, fehlende Kooperation, starke Schmerzen, andere schwere Verletzungen, starke Schwellung, die Abtasten unmöglich macht, deutlich verminderte Sensibilität). In diesen Fällen gilt klinisches Urteil.


Wann eine Sprunggelenks-Röntgenserie notwendig ist

  • Schmerzen im Malleolarbereich und mindestens eines der folgenden Kriterien:

  • Druckschmerz an der hinteren Kante oder der Spitze des lateralen Malleolus

  • Druckschmerz an der hinteren Kante oder der Spitze des medialen Malleolus

  • Unfähigkeit, direkt nach der Verletzung und aktuell vier Schritte zu gehen (Humpeln zählt als Gehen)

Wann eine Fuss-Röntgenserie notwendig ist

  • Schmerzen im Mittelfußbereich und mindestens eines der folgenden Kriterien:

  • Druckschmerz an der Basis des 5. Mittelfußknochens

  • Druckschmerz am Kahnbein (Naviculare)

  • Unfähigkeit, direkt nach der Verletzung und aktuell vier Schritte zu gehen

Wenn keines dieser Kriterien erfüllt ist, sind Röntgenaufnahmen in der Regel nicht notwendig.


Aussagekraft

  • Sensitivität: hohe 90 % bis nahezu 100 % (sehr gut geeignet, um Brüche auszuschließen)

  • Spezifität: ca. 41 % für das Sprunggelenk und 79 % für den Fuß (viele „positive“ Fälle werden trotzdem geröntgt, aber ein negatives Ergebnis ist sehr zuverlässig)

  • Bei Kindern ab 2 Jahren: gepoolte Sensitivität 98,5 %, Reduktion der Röntgenaufnahmen um etwa 25 %


Praktische Tipps der Entwickler

  • Immer die gesamten hinteren 6 cm von Tibia und Fibula abtasten

  • Den medialen Malleolus nicht vergessen

  • Gehen zählt auch, wenn der Patient hinkt

  • Immer schriftliche Instruktionen geben und Wiedervorstellung empfehlen, wenn Schmerz oder Gehfähigkeit sich innerhalb von 5–7 Tagen nicht bessern

Wann man die Regel überstimmen sollte

  • Hochenergetisches Trauma (z. B. Unfall mit hoher Geschwindigkeit)

  • Massive Schwellung verhindert das Abtasten

  • Intoxikation oder fehlende Kooperation

  • Deutliche Neuropathie oder fehlendes Gefühl im Fuß

  • Starkes klinisches Misstrauen trotz negativem Testergebnis


Vorgehen

  • Kriterien erfüllt: passende Röntgenaufnahmen (Sprunggelenk oder Fuß) veranlassen

  • Keine Kriterien erfüllt: sichere Behandlung als Band- oder Weichteilverletzung (Ruhigstellen, Kühlen, Kompression, Hochlagern, evtl. Schiene/Unterarmgehstützen, Verlaufskontrolle)

  • Befunde sauber dokumentieren (Schmerzregion, Palpation, Gehfähigkeit)




Karriere bei Mittim – Physiotherapie zuhause

Du möchtest messbare Fortschritte sehen und ohne Praxisfrust arbeiten? Willkommen bei uns.

  • Top-1 % Gehalt in der Schweiz
  • Neuer Firmenwagen ab Tag 1
  • Voll mobil: keine Praxisbürokratie, komplette Admin-Unterstützung
  • Schnell wachsendes Team mit viel Entwicklungspotenzial

Klingt nach dem Job, den du gesucht hast?
Dann bewirb dich jetzt:  info@mittim.ch

 


Hinterlassen Sie einen Kommentar

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen

Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.